top of page

Einnahmen aus der Champions League 2024/25

  • Autorenbild: S Fried.
    S Fried.
  • vor 4 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Neues Format der UEFA Champions League

Zur Saison 2024/25 hat die UEFA die bisherige Gruppenphasen-Struktur der Champions League abgeschafft und durch ein sogenanntes Ligaphasen-Modell ersetzt. Statt 32 Klubs in acht Vierergruppen treten nun 36 Vereine in einer gemeinsamen Liga an.


Spielplan-Modus:

•                 Jeder Verein absolviert acht Spiele gegen acht unterschiedliche Gegner (je vier Heim- und vier Auswärtsspiele).

•                 Es gibt keine Rückspiele in der Ligaphase.

•                 Die Top-8 der Tabelle qualifizieren sich direkt für das Achtelfinale.

•                 Die Plätze 9 bis 24 spielen in Playoffs um die verbliebenen acht Achtelfinal-Plätze.

•                 Ab dem Achtelfinale bleibt der klassische K.-o.-Modus bestehen.

Die Gesamterlöse für die Klubs aus dem zentralen UEFA-Marketingpool sind von 2,0 Mrd. € auf 2,5 Mrd. € gestiegen – ein Wachstum von +21 %. Dies ist vor allem bemerkenswert, da viele nationale TV-Verträge in den letzten Jahren stagnierten oder rückläufig waren.


Verteilungssystem der Einnahmen

Die UEFA hat die Verteilung der Einnahmen grundlegend überarbeitet. Früher war die Verteilung folgendermaßen:

•                 55 % leistungsabhängige Prämien

•                 45 % aus dem Value-Pool (bestehend aus TV-Marktwertanteil und UEFA-Klubkoeffizienten)

Im neuen System:

•                 65 % leistungsabhängige Prämien (Performance-basiert)

•                 35 % Value-Pillar (Marktwert- und Koeffizient-basierte Verteilung)


Fixe Startgelder

Jeder der 36 qualifizierten Vereine erhält eine garantierte Teilnahmegebühr von 18,62 Mio. €, was einem Anstieg von 19 % gegenüber der vorherigen Struktur entspricht.


Prämien für die Ligaphase

Pro Spiel in der Ligaphase gelten folgende Prämien:

•                 Sieg: 2,1 Mio. €

•                 Unentschieden: 0,7 Mio. €

Nicht-ausgeschüttete Siegprämien aus Unentschieden fließen proportional in den Topf für die Platzierungsprämien.

•                 Platzierungsprämien (Ligaphase-Endtabelle)


Je nach Tabellenrang werden zusätzliche Beträge ausgeschüttet:

•                 Platz 1: 10,584 Mio. €

•                 Platz 36 (Letzter): 0,294 Mio. €

 

Qualifikationsboni für die K.-o.-Phase je nach Endplatzierung in der Ligaphase:

•                 Platz 1–8: 2,0 Mio. €

•                 Platz 9–16: 1,0 Mio. €


Prämien für die K.-o.-Phase

K.o.-Runde-Playoffs: 1,0 Mio. €

Achtelfinale: 11,0 Mio. €

Viertelfinale: 12,5 Mio. €

Halbfinale: 15,0 Mio. €

Finale: 18,5 Mio. €

Finalsieg (zusätzlich): 6,5 Mio. €

 

 Value-Pillar-Verteilung


 Was ist der Value-Pillar?

Der Value-Pillar ersetzt den bisherigen sogenannten „Market Pool“ und Teile der Koeffiziententöpfe der UEFA. Er stellt 35 % der gesamten UEFA-Champions-League-Einnahmen (2024/25: 2,5 Mrd. €) und ist maßgeblich davon abhängig:

•                 Wie viel der nationale TV-Marktwert beträgt

•                 Wie erfolgreich ein Klub in der jüngeren UEFA-Vergangenheit war

Anteil am Gesamttopf: ca. 875 Mio. €


Zusammensetzung des Value-Pillar

Er teilt sich in zwei Segmente auf:

Segment              Anteil am Value-Pillar     Berechnungsbasis

Europäischer Anteil         75 % (ca. 656 Mio. €)      TV-Marktwert des Landes + UEFA-5-Jahres-Klubkoeffizient

Internationaler Anteil     25 % (ca. 219 Mio. €)      UEFA-10-Jahres-Klubkoeffizient (ohne Bonuspunkte für Titelgewinne)

 

So funktioniert der Europäische Value-Pillar (75 %)


TV-Marktwert-Anteil

Der TV-Marktwert des Landes wird bestimmt, indem die Gesamtsumme aller nationalen TV-Verträge für die UEFA-Wettbewerbe ermittelt wird. Daraus errechnet sich ein proportionaler Anteil für jedes Land.

 

Beispiel:

•             England hat den höchsten TV-Marktwert in Europa — englische Klubs erhalten daher einen überproportional großen Anteil.


5-Jahres-UEFA-Koeffizient

Jeder Klub wird nach seinen Europapokal-Ergebnissen der letzten fünf Jahre eingestuft. Je besser das Abschneiden, desto höher der Anteil.


So funktioniert der Internationale Value-Pillar (25 %)

Dieser Anteil basiert auf dem 10-Jahres-UEFA-Klubkoeffizienten:

•                 Es zählt die Summe der Klubpunkte in UEFA-Wettbewerben der letzten zehn Jahre.

•                 Im Gegensatz zum 5-Jahres-System gibt es hier keine Bonuspunkte für Titelgewinne.

•                 So wird eine gewisse Langzeitkonstanz belohnt, unabhängig von kurzfristigen Erfolgen.


Verteilungsschlüssel:

•                 Alle 36 Vereine werden anhand ihres 10-Jahres-Koeffizienten sortiert.

•                 Der Verein mit dem höchsten Koeffizienten erhält den größten Anteil.

•                 Der Letzte den geringsten.


Fazit der Reform

•                 Die Spitzenklubs profitieren am stärksten, insbesondere durch den Value-Pillar.

•                 Die leistungsabhängigen Prämien haben deutlich an Gewicht gewonnen.

•                 Durch die Umstellung wird eine höhere Planungs- und Budgetsicherheit geschaffen, da mehr Spiele gegen starke Gegner garantiert sind.

•                 Der maximale Erlös pro Klub steigt um rund 30 %.

•                 Das Modell stärkt vor allem die wirtschaftlich und sportlich etablierten Großklubs, während kleinere oder neue Teilnehmer trotz gestiegener Startprämien vergleichsweise geringere Chancen auf hohe Erlöse haben.





Kommentare


bottom of page